Dieses überaus nützliche Werkzeug unterliegt in seiner Funktionsweise verschiedenen technischen Ausführungen und lässt sich überall dort einsetzen, wo zwei „weiche“ Werkstoffe miteinander verbunden werden sollen. In der Regel werden Akku-Nagler vor allem von Dachdeckern und Zimmerleuten verwendet, wenn sehr viele Kontaktstellen vorhanden sind und das händische Hämmern sehr viel Zeit und Kraft in Anspruch nehmen würde.
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Druckluft- oder Strom-Nagler – beide Varianten arbeiten mit komprimierter Luft
Sowohl Druckluft- als auch Akku-Nagler arbeiten mit komprimierter Luft – allerdings über differenzierte technische Umsetzung der Druckluftzufuhr. Der technische Unterschied ergibt sich wie folgt:
Druckluft-Nagler
Der Druckluft-Nagler bezieht die benötigte Schlagenergie mittels externem Kompressor direkt über zugeführte, vorkomprimierte Luft. Der Nagel wird über ein Nagel-Magazin in den Lauf gezogen und dort mechanisch arretiert, damit er den Nagler kerzengerade verlassen kann. Betätigt man den Auslöser, wird ein Ventil geöffnet und die Druckluft schießt mit hoher Geschwindigkeit in den Lauf, wodurch der Nagel aus dem Nagler aus- und in das Material hineingetrieben wird. Um unerwünschtes Auslösen zu verhindern, sperrt ein mechanischer Kontakt an der Nagler-Spitze den Auslösemechanismus. Er entriegelt nur, wenn der gegen das Werkstück bzw. Material gepresst wird.
Akku-Nagler
Die Schlagenergie, die der Akku-Nagler für das Austreiben des Nagels benötigt, wird ebenfalls durch komprimierte Luft erzeugt. Anders als beim Druckluft-Nagler wir diese Pressluft allerdings nicht von einem externen Kompressor erzeugt und per Schlauchverbindung an den Akku-Nagler geliefert, sondern direkt im Nagler über eine Kompressionskammer erzeugt, die elektrisch betrieben wird. Technisch lässt sich diese interne Presslufterzeugung mit einer Verbrennungskammer im Auto-Motor vergleichen.
Es gibt einen Zylinder, dessen Volumen mit normaler Luft gefüllt ist und einen Kolben, der die im Zylinder vorhandene Luft zusammenpresst. Betätigt man den Auslösemechanismus, wird der Kolben über einen Elektromotor mit viel Kraft in den Zylinder gepresst, wodurch ein immenser Überdruck entsteht. Die so komprimierte Luft wird über ein Ventil in den Lauf entlassen, in dem der Nagel liegt. Dieser Vorgang wiederholt sich bei jedem Nagelabschuss erneut.
Vor- und Nachteile des Akku-Naglers gegenüber der Druckluft-Version
Beide Versionen haben ihre eigenen Vor- und Nachteile, die sich bedingt durch den jeweiligen Einsatzort und den dortigen Gegebenheiten mehr oder weniger die Waage halten. Welche das sind, wird nachfolgend kurz aufgelistet:
Vorteile
- Überall einsetzbar, da keine Druckluftschlauchverbindung vorhanden sein muss.
- Keine Einschränkung der Bewegungs- und Handhabungsfreiheit.
- Dauereinsatz möglich (wenn ein Ersatz-Akku und ein Ladegerät verfügbar sind).
- Es wird kein externer, leistungsfähiger Kompressor für die Vorkomprimierung der Luft benötigt.
Nachteile
- Qualitativ hochwertige Akku-Nagler sind deutlich kostenintensiver als ihre Druckluft-Pendanten.
Der Akku-Nagler im praktischen Einsatz
Auch wenn das Werkzeug „Nagler“ heißt, lassen sich damit nicht nur Nägel in Werkstücke schießen. Beinahe ebenso häufig werden Heftklammern eingesetzt – das gilt vor allem dann, wenn die zu verbindenden Materialien keine nennenswerte Materialstärke vorweisen. In der gelebten Praxis werden die Maschinen, entsprechend ihres Einsatzbereichs, beispielsweise für folgende Arbeiten verwendet:
Arbeiten mit Nägeln
- Dachdecker nutzen Nägel, um Dachlatten mit dem Untergrund zu verbinden. Das ist die Vorbereitung für das eigentliche Dachdecken mit Ziegeln.
- Maurer und Heimwerker nutzen Nägel, um Schalungsbretter miteinander zu verbinden, wenn kleinere Betonarbeiten anstehen. Das geht schnell und ist preiswert.
- Zimmerleute und Schreiner arbeiten in der Fertigung, vor allem bei größeren Stückzahlen, sehr gerne mit einem Nagler, um sehr viel Arbeitszeit einzusparen.
Arbeiten mit Heftklammern (Stahl- bzw. Eisenkrampen)
- Beim Innenausbau von Dachgeschossen bzw. Dachstühlen wird die Dampfsperre (Plastikfolie) mit den Balken über Heftklammern verbunden, da die Gefahr des Ausreißens bei Nägeln viel zu groß ist.
- Verschalungen werden auch gerne mit Heftklammern verbunden, um die Schalungsbretter zunächst in ihrer gewünschten Position zu fixieren, bevor sie mit Nägeln fest miteinander verbunden werden.
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